Im Juni 2019 fand von Freitag bis Sonntag das diesjährige Treffen der Arbeitsgruppe Erhaltungszucht in Uttenreuth in Mittelfranken in Bayern statt. Insgesamt nahmen sieben Züchter aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Italien an dem Treffen teil.
Freitagabend wurden, bei bester Verköstigung durch die Gastgeberin, bereits die ersten Themen rund um die Aufgaben der Arbeitsgruppe besprochen. Die AG hat sich den Erhalt von Ouessantschafen mit rein bretonischer Abstammung zur Aufgabe gemacht. Durch gezielte Anpaarungen und die steigende Zahl der beteiligten Züchter konnte in den letzten Jahren bereits ein Ausbau dieser noch sehr kleinen Schafspopulation erfolgen.
Der Samstag stand schließlich ganz im Zeichen der bretonischen Schafe. So wurden am Vormittag die anwesenden Böcke der AG nach den gängigen Zuchtkriterien bewertet, um so einen möglichen Zuchteinsatz besser planen zu können. Darüber hinaus war diese inoffizielle Beurteilung eine praktische Übung für die anwesenden Züchter für die Bewertung von potentiellen Zuchtschafen.
Bei Kaffee und Kuchen wurden der Ablauf zukünftiger Treffen und die Möglichkeiten neue Mitglieder auf die Arbeitsgruppe aufmerksam zu machen diskutiert. Nach Begutachtung der zwei Herden am Nachmittag und der Beurteilung einiger weiblicher Schafe aus dem Bestand der Gastgeberin wurden schließlich am Abend einige wichtige Punkte für die weiteren Aufgaben der AG diskutiert.
Während die Würstchen noch auf dem Grill gar werden mussten, erhielten alle Teilnehmer bereits ihr Heft mit der Auflistung der aktuellen AG-Tiere. In diesem sind inzwischen knapp 40 Mutterschafe und mehr als 20 gekörte Böcke gelistet. Der Überblick aller Zuchttiere gelingt so schnell und erleichtert somit die Anpaarungsplanung enorm.
Ein wichtiger Punkt war die Bockverteilung der zur Verfügung stehenden AG-Tiere. Es wurde beschlossen, dass die Verteilung der Bocklinien mit dem Hinblick auf mögliche Tierseuchen oder Verlusten durch den Wolf o.ä. möglichst gleichmäßig über die Zuchtbestände erfolgen soll. Weiterhin wurde der Anpaarungsplan für die Decksaison 2019/2020 besprochen. Im Hinblick auf die in diesem Jahr aus Frankreich importierten Böcke muss hier ein sinnvoller Einsatz geplant werden. Auch die geringe genetische Präsenz einzelner Böcke wurde diskutiert. Diese Böcke müssen zukünftig zielführend eingesetzt werden um die betroffenen Bocklinien langfristig in Deutschland zu erhalten.
Zwei der anwesenden Züchter hatten sich bereits im Vorfeld bereit erklärt, einige ihrer weiblichen Zuchttiere abzugeben, so dass es nun auch in NRW eine kleine Herde mit Ouessantschafen aus rein bretonischen Linien gibt.
Es wurde angeregt, eine Bilderkartei mit den vorhandenen AG-Böcken anzulegen. Da die Züchter in ganz Deutschland verteilt wohnen, soll so gewährleistet werden, dass die Böcke auch anhand körperlicher Merkmale möglichst passend zu den vorhandenen Auen ausgewählt werden können.
Ein bald abendfüllendes Thema waren die Fragen und Ideen zur Öffentlichkeitsarbeit der AG Erhaltungszucht. Der Aufbau und Inhalt einer eigenen Webseite wurde thematisiert und sehr umfangreich diskutiert. Auch die Erstellung von Flyern als Informationsmöglichkeit für interessierte Halter war im Gespräch. Es wurde erörtert, ob eine Kennzeichnung von AG-Tieren auf Veranstaltungen sinnvoll ist und wie die AG sich auf solchen Treffen präsentieren soll.
Auch in diesem Jahr war das Treffen wieder sehr informativ und gleichzeitig äußerst kurzweilig. Themen wurde produktiv abgearbeitet und einige Aufgaben konnten seit dem bereits umgesetzt werden. Für die Verpflegung an diesem doch sehr warmen Wochenende und die vorhandene Möglichkeiten für dieses Treffen kann den Gastgebern nicht genug gedankt werden.
Es ist der AG ein großes Anliegen, allen interessierten Haltern von Ouessantschafen, die Arbeit der AG näher zu bringen. Der Zusammenschluss von Züchtern freut sich über das Interesse von anderen Züchtern und beantwortet gerne Fragen zu Zuchttieren, den Aufgaben der Arbeitsgruppe oder den vielfältigen Möglichkeiten diese Arbeit zu unterstützen.